Land und Bund fördern studentisches Wohnen in Friedensau

Kurz vor Weihnachten kam in Form des Förderbescheids der Investitionsbank Sachsen-Anhalt eine gute Nachricht für die Theologische Hochschule Friedensau (ThHF): Mit dem 2023 aufgesetzten Sonderprogramm „Junges Wohnen“ fördert die Bundesregierung in Zusammenarbeit mit den Bundesländern die Schaffung von Wohnheimplätzen für Studierende und Auszubildende im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus. Bis 2029 stehen dafür in Sachsen-Anhalt insgesamt 17,5 Mio EUR zur Verfügung. Rund 2,5 Mio. EUR fließen ins Jerichower Land in Form eines Zuschusses zum Neubau eines Studierendenwohnheims in Friedensau mit 42 neuen Plätzen.

Derzeit haben sich an der ThHF rund 200 Studierende immatrikuliert; etwa zwei Drittel davon sind internationale Studierende, die aus rund 30 Nationen zum Studium nach Deutschland gekommen sind. Momentan stehen auf dem Campus Studentenzimmer und Singlewohnungen mit 95 Betten in 79 Zimmern zur Verfügung. Nicht alle Studierenden wohnen auf dem Campus – auch in der näheren Umgebung sind Studierende untergebracht oder studieren berufsbegleitend. Jedoch ist die pünktliche Anfahrt zu Unterrichtsbeginn und die Fahrten nach Vorlesungsschluss, der auch schon mal nach 18 Uhr liegen kann, durch die Fahrpläne der ÖPNV oft nicht möglich.

Besonderes Merkmal des neuen Wohnheims ist die Bauform: mit Laubengang um einen Innenhof zum studentischen Gärtnern. Der Verzicht auf einen effizienten Mittelgang, der in der Zeit des Kasernenbaus entwickelt wurde, dient einem gesunden Wohnen: Querlüften und Licht von zwei Seiten folgen zwei Gesundheitsideen, die den ganzen Campus in Friedensau seit seiner Gründung 1899 prägen: Licht und Luft.

Der Standort des geplanten Studierendenwohnheims befindet sich auf dem Campus der ThHF in der Nähe des Gästehauses der Hochschule, im Übergangsbereich zum historischen Kern des Ortes mit seinen gemeinschaftlichen Angeboten LadenCafé und Kulturscheune.

Bis zur Fertigstellung im Jahr 2029 bemüht sich die ThHF, Spenden für dieses Projekt in Höhe von 250.000 EUR einzubringen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir diesen Betrag als Teil der Eigenmittel sammeln können“, so Tobias H. Koch, Kanzler der Hochschule und Vorstand des Trägervereins. „Eine Investition in die Zukunft von jungen Menschen ist immer ein lohnender Zweck für Unterstützung, gerade in einem Umfeld, das demografisch in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen stehen wird.“