Verbundenheit leben

16. Apr.. 2025 / Campusleben

Wenn ich die Zeitung aufschlage, bin ich entsetzt. Ich habe das Gefühl, dass sich die Zeiten in einer rasenden Geschwindigkeit verändern: Bestehende, tradierte Werte werden nicht nur in Frage gestellt, sondern scheinbar ohne große Hemmungen aufgegeben. Was Menschen im Westen, in Europa und auch in Deutschland, gerade erleben, möchte ich als die „Auflösung der Verbundenheit“ beschreiben. Es gibt immer weniger, was wir miteinander teilen – und vielleicht führt das zu einer Entfremdung. Hilfsbereitschaft für Menschen in Not, Solidarität mit Schwächeren, mit Kranken, Alten, dem Nachbarn, Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt und die Folgen unseres Wirtschaftens auf Kosten der Natur und anderer – all das wird schwächer, nun heißt es: Jetzt bin ich erstmal dran.

Vor einigen Monaten habe ich Post vom Nachlassgericht erhalten. Da hat eine Schwester ein Testament errichtet, in dem sie ihre Heimatgemeinde und Friedensau bedenkt sowie einige Menschen, die sie im Leben begleitet haben. Sie hat sich im Laufe ihres Lebens, nachdem sie in Friedensau war und ihren Mann hier kennenlernte, mit Friedensau stets verbunden gefühlt.

Verbindungen schaffen, Menschen in einem wichtigen Abschnitt ihres Lebens begleiten, sie gut ausbilden für ihre Arbeit, christlich-adventistische Werte leben und weitergeben, das sind die Aufgaben der Hochschule. Wir wollen Menschen befähigen, für andere da zu sein. Senioren eine Heimat geben gehört genauso zum Profil von Friedensau wie Gemeinden in Freizeiten, in Seminaren oder Veranstaltungen einen guten Raum zu bieten, um sich stärken, motivieren und im Glauben bestärken zu lassen. Eine gute Gelegenheit dafür ist die erste „Kurzbibelschule Friedensau“, die Ende Mai hier auf dem Campus stattfinden wird, das HopeCamp im Sommer oder das große Alumni-Treffen im Herbst 2026 hier in Friedensau. Alles dient dazu, Verbindungen zu stärken, untereinander, zur Gemeinde, zu sich selbst und zu Gott. Ich glaube, das kann im Kleinen ein Beitrag dazu sein, dem Gefühl entgegenzutreten, dass jeder nur noch an sich denkt und alles auseinanderbricht: Wir wollen in Verbindung bleiben und diese Verbundenheit auch ausdrücken. Jesus spricht es in seinem hohenpriesterlichen Gebet aus, dass dieses „Eins-sein“, dieses in Verbindung bleiben, ein Spiegel der Liebe Gottes zu allen Menschen ist (Joh 17,23).

Damit wir in Friedensau das in die Tat umsetzen können, brauchen wir auch finanzielle Mittel, um die Infrastruktur zu unterhalten. Dazu dient die Hochschule, der Ort und die Projekte wie das neue Studentenwohnheim, Investitionen in die Energie- und Wärmeinfrastruktur, der geplante Aus- und Umbau unseres Kindergartens oder der Ausbau der naturpädagogischen Angebote auf dem Zeltplatz.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die ihre Verbindung zu unseren gemeinsamen Anliegen und zu Friedensau durch Fürbitte, Spenden oder eine Zuwendung im Todesfall zum Ausdruck bringen. Wir wollen füreinander und den Nächsten da sein. Herzlichen Dank für alle Unterstützung (Tobias H. Koch, Kanzler).

Für die Zahlung per Überweisung gilt folgende Kontoverbindung:

Friedensauer Hochschulstiftung
SozialBank
IBAN: DE86 3702 0500 00014854 00
BIC: BFSW33XXX

Bild der THH Friedensau
Der Autor des Blog-Beitrages: Tobias H. Koch
Bildrechte: Theologische Hochschule Friedensau