Zum Ende des Jahres

19. Dez. 2018 / Lernen & Studieren

Wow. Es ist viel passiert in den letzten paar Wochen! Nach dem Waldparktreffen war ich spontan nach Hause gefahren; plötzlich und unerwartet war es Dezember, die alljährliche Adventsvesper fand statt, Griechisch, Stress und und und …

Aber jetzt von vorn:
Zu Hause war es sehr schön. Mein Papa hatte Geburtstag und ich fuhr mehr oder minder spontan nach Hause. Auf dem Weg dorthin wurden gute Gespräche geführt und die ein oder andere Geschenkidee für das Fest der Liebe ausgetauscht.
Zu Hause ist für mich da, wo ich mich angenommen, geborgen und geliebt fühle. Mal ist das ein Zelt auf der Durchreise in Schottland, mal der Ort, an dem ich gerade studiere. Meine Mama mag es nicht, wenn ich zu anderen Dingen „zu Hause“ sage, aber Gera ist es auch. Ich will sie nicht verletzen und hüte mich deshalb davor, zu sagen, ich fahre nach Hause, wenn ich wieder nach Friedensau fahre.
Meine Mama ist eine coole Person (und das schreibe ich nicht nur, weil ich weiß, dass sie neuerdings auch diesen Blog liest). Sie hat ein großes Herz, ist immer gastfreundlich, trägt immer einen guten Spruch auf den Lippen und hat auch meistens recht. Ich liebe meine Mama von ganzem Herzen (jetzt direkt an dich „Mamileinchen“). Ich würde dich um NICHTS in der Welt eintauschen wollen! Wir haben Meinungsverschiedenheiten, ja, das kann man wohl sagen, aber keine, die sich nicht klären lassen könnten.

Was ist für euch „zu Hause“? Ist es ein Ort oder mehr ein Gefühl? Sind es Personen oder Dinge, die euch ein Zuhause geben?

Wenn ihr mir antworte wollt, könnt ihr das gerne tun. Ich habe ein Facebook-Profil, und für diejenigen, die kein Facebook haben, sprecht mich einfach so auf dem Campus an. Ich versuche eure Fragen so gut wie möglich zu beantworten und werde eure Antworten und Kommentare dankend annehmen.
An dieser Stelle erstmal ein anerkennendes Nicken an diejenigen, die mir Rückmeldungen zum Blog gegeben haben.

Nun weiter im Text:
Nach dem Wochenende zu Hause, begann der Stress. Hier eine Probe, da ein Griechisch-Test, dort eine Probe, da eine Übersetzung. Ich habe schon stressige Zeiten in meiner Schulzeit erlebt, aber das jetzt alles allein managen zu müssen, wann ich welche Probe ansetze, ist schon etwas anderes, als einfach nur zu erscheinen. Ich hatte es mir am Anfang des Studienjahres zur Aufgabe gemacht, meine Musikbegeisterung auch weiterhin auszuleben und anderen weiterzugeben. Der Hochschulchor half mir schon dabei, aber irgendwie fehlte noch was. Zum Erntedankfest sang der Kinderchor. Als ich der Leiterin gratulierte und fragte, ob ich denn mitarbeiten und ihr helfen könnte, sagte sie mir, dass sie aufhören wolle. Mein Herz brach ein klein wenig auseinander, aber sie sagte, ich könne doch den Chor mit Maria übernehmen. Wohlwissend, dass Griechisch schwer werden würde, sagte ich zu. Das war mein erstes Projekt. Beim Hochschulchor startete ich mit Einsinge-Übungen als Projekt, die sich zum Dirigieren und Anleiten eines Kanons ausweiteten. Ich gründete ein Quartett, denn ich vermisste meinen alten Chor von zu Hause (hier mal ein kleines Schmankerl zur Weihnachtszeit von Chören aus meiner Schule: https://www.youtube.com/watch?v=nUb9jD32raI). Mit drei anderen musikbegeisterten Menschen fing ich an, ein paar weihnachtliche Stücke einzustudieren. Drei Probentermine pro Woche, Griechisch und während ich nach Geschenkideen suchte, verlor ich meinen Kopf immer mehr. An der Stelle mal ein Danke an all diejenigen, die meine schlechte Laune in der Zeit ausgehalten haben!
Dezember kam ohne zu fragen einfach so zur Tür herein und plötzlich musste man sich weihnachtlich fühlen. Besinnlich werden. Wie sollte das denn jetzt funktionieren? Ich versuchte es mit Christmas-Hits und Schokolade, aber das Gefühl von Advent kam nicht.
Der 7. Dezember und die ‚Adventsvesper‘ war da. Ich war nicht aufnahmefähig und fieberte 19:30 Uhr entgegen. Die Generalproben liefen ganz gut, und als die Zeit des Konzertes gekommen war, hoffte ich, dass alles funktionieren würde.
Mit dem Quartett sangen wir den Auftakt. Alles in allem lief es sehr gut. Ich hetzte von Chor zu Chor, tauschte meine Notenblätter aus und war am Ende sehr müde. Ich steckte mein Herzblut, meine Motivation und meine Begeisterung in dieses Konzert.
Die Zeit nach dem Konzert verlief ohne besonderen Ereignisse (ab jetzt rechne ich nur noch in ‚Vor dem Konzert‘ und ‚Nach dem Konzert‘ :D).

Shabbat Shalom am 14.12. muss ich allerdings noch einmal hervorheben:
Das Leben Jesu in auswendig gelernten Texten, vorgetragen mit Musik und Gebet. Kraftvoll und wunderschön. Dieses Event machte mir mal wieder deutlich, dass man keine seitenlange Auslegung braucht, um die Bibeltexte zu verstehen. Allein das Wort Gottes selbst kann schon viel bewirken und unglaublich effektvoll sein.
Jetzt bin ich gerade noch in Friedensau. Gefühlt die Hälfte der Studenten ist schon weg, und ich warte sehnsüchtig auf meine wohlverdienten Ferien.

In diesem Sinne wünsche ich allen Dozentinnen und Dozenten, Studierenden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Eure Itje

Bild der THH Friedensau
Die Autorin: Itje Zepnik, Theologiestudentin im 1. Studienjahr