„Sein Leben ist wertvoller als seine Würde“

15. Apr. 2019 / Campusleben

Zum ersten Mal unter dem Namen Komm.unikation trafen sich am Abend des 10. April 2019 Studierende und Dozenten im StuZ, um anhand des Films „Kindeswohl“ ethische Fragen zu diskutieren. Im Mittelpunkt stand das Thema: Selbstbestimmt leben – wie frei sind wir wirklich?

In dem Film, der als Basis für die anschließende moderierte Diskussion diente, geht es um einen minderjährigen Zeugen Jehovas, der an Leukämie erkrankt ist. Um seine Überlebenschancen zu erhöhen, benötigt er dringend Bluttransfusionen. In einem Rechtsstreit zwischen den gläubigen Eltern, die aufgrund ihrer religiösen Überzeugung gegen eine solche Behandlung sind, und dem Krankenhaus, muss Richterin Maye über das Schicksal des Jungen entscheiden. Anhand dieses Ausgangspunktes schneidet der Film auch weitere brisante Themen an und wirft Fragen über zwischenmenschliche Beziehungen, Opferbereitschaft und Wertekonflikte auf.

Diese Frage wurde im Anschluss an den Film von den beiden Moderatoren der Diskussionsrunde, Rolf Pöhler, Professor im Fachbereich Theologie, und Tobias Koch, Jurist und Kanzler der Hochschule, aufgegriffen und im Plenum diskutiert. So konnten auch persönliche Erfahrungen der Anwesenden mit den im Film geschilderten Situationen abgeglichen und Aussagen wie „Sein Leben ist wertvoller als seine Würde“ kritisch hinterfragt werden.

Insgesamt war es ein gelungener Abend mit Tiefgang, der zum Nachdenken über persönliche Wertesysteme und die eigene Freiheit angeregt hat. Wir freuen uns über dieses neue Angebot und hoffen auf viele weitere Komm.unikations-Abende, die Impulse für einen fächerübergreifenden Dialog in Friedensau geben.

Maike Haase

Bild der THH Friedensau
Autorin des Blogbeitrags: Maike Haase
Foto: ThHF | Kristina Gerasimova