Wir gedenken Helmut Webers (1934–2023)

Friedensau trauert um Helmut Weber (1934–2023)

Bruder Helmut Weber wurde am 20. Juli 1934 in Bessarabien geboren. Durch den Krieg verschlug es seine Eltern mit ihren sechs Kindern nach Mitteldeutschland. Im Juni 1953 ließ sich Helmut Weber in Halle/Saale taufen. Im gleichen Jahr beendete er die Oberschule. 1956 entschied er sich für die Predigerausbildung in Friedensau. Nach erfolgreichem Abschluss 1959 arbeitete er zuerst in Rostock. Im darauffolgenden Jahr heirateten er und Herta Kadur. Sie zogen gemeinsam nach Krakow am See. Weitere Stationen der Dienstzeit lagen in der Westsächsischen Vereinigung (Gornau bei Chemnitz) und Borna bei Leipzig, das zur Nordostsächsischen Vereinigung gehörte. In diesen Jahren wuchs die Familie. Vier Mädchen – Angelika (1961), Manuela (1962), Wiltrud (1963) und Damaris (1966) – wurden ihnen geschenkt. Ab 1970 qualifizierte sich Helmut Weber im kaufmännischen Bereich. Zum 1. Januar 1975 wurde er nach Friedensau gerufen. Hier war er zunächst als Heimleiter im Altersheim tätig, ab 1. Juli 1976 als Hauptbuchhalter der Anstalten Friedensau. Bis zu seiner Pensionierung im Sommer 1999, also fast 25 Jahre lang, war er mit den Finanzen beschäftigt; einer Arbeit, die ihm ganz besonders lag. Zum Ruhestand verzogen Helmut und Herta Weber nach Franken zu einer ihrer Töchter. Hier brachten sie sich – solange es ihnen gesundheitlich möglich war – in der Gemeinde Bamberg ein. Doch die jahrelange Belastung hinterließ vielfältige Spuren. Eine zunehmende Demenz beschränkte seinen Handlungsrahmen beständig. Am 26. April 2023 schlief er im 89. Lebensjahr ganz ruhig ein.

Helmut Weber war ein Mensch der leisen Töne, dafür umso mehr ein Familienmensch. Bei Webers konnte man viel Lachen hören. Dazu gehört eine ganz den Menschen zugewandte Lebenseinstellung. Helmut Weber drängte sich nie in die erste Reihe. Dafür lagen seine Qualitäten in einer großen Warmherzigkeit, die gleichzeitig einherging mit Konsequenz und Humor. Diese Kombination von Charaktereigenschaften ist nicht häufig. Sein Glaube war anziehend und wohltuend. Im Umgang mit den Mitarbeitern und Studenten in Friedensau lernten wir ihn als einen immer freundlichen und äußerst gewissenhaften Bruder kennen und schätzen. Wenn andere schon längst ihren Feierabend hatten, war sein Büro noch hell erleuchtet. Nun ist sein Lebenslicht erloschen. Gott hat gerufen. Mit großer Dankbarkeit nehmen wir Abschied von einem Mitarbeiter, dem der Dienst für Gott an erster Stelle stand.

Die Beisetzung findet am 22. Mai 2023 im Ruhewald Schloss Tambach statt.

Dr. Johannes Hartlapp,
für die Theologische Hochschule Friedensau