Die Theologische Hochschule Friedensau ist in mehrere Projekte involviert:

Icon PlusMassai in Tansania

Seit vielen Jahren setzt sich die Theologische Hochschule Friedensau für die Volksgruppe der Massai in Tansania ein. Die Massai leben als (Halb-)Nomaden im Nordosten Tansanias, im Gebiet um Arusha. Sie sind das vielleicht die bekannteste Bevölkerungsgruppe in Ostafrika; sie gelten als stolz und lebensfroh. Leider sind sie in ihrer Lebenswirklichkeit mit großen Herausforderungen konfrontiert.

Das Leben der Massai wird durch Klimaveränderung, Wassermangel, Krankheiten und viele andere Faktoren erschwert. Durch Verluste ihrer Herden und aufgrund behördlicher Anordnung ist das ursprünglich nomadische Hirtenvolk sesshaft geworden. Trotzdem ist es aufgrund von Wasserknappheit gezwungen, auf Wanderschaft zu gehen. Durch den fortschreitenden Klimawandel bleiben Regenzeiten aus und altbewährte Wasserstellen versiegen. Dadurch ist ihre Lebensgrundlage, ihr Vieh, gefährdet. Sterben die Tiere, haben die Familien ihre Existenzgrundlage verloren. Gleichzeitig ist die Bevölkerungszahl in den letzten Jahren drastisch gestiegen. Kinderreiche Familien mit mehr als zehn Kindern sind keine Seltenheit. Armut, Hygienemängel, hohe Kindersterblichkeit und grassierende Infektionskrankheiten, wie Tuberkulose und HIV, gehören zum Alltag. Die Zukunftsaussichten für die Kinder sind ernüchternd.

Warum wurde Tansania als Ziel- und Arbeitsort ausgewählt? Die Antwort liegt auf der Hand: Einerseits wird die Arbeit der ersten deutschen adventistischen Missionare in Tansania zu Beginn des 20. Jahrhunderts immer noch hochgeschätzt. Auf der anderen Seite spielen persönliche Kontakte und Beziehungen zu Land und Leuten eine Rolle, aber der wohl wichtigste Grund ist die sicht- und spürbare Not der Massai. Da sie sehr zerstreut leben, kann die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten (STA) vor Ort ziemlich wenig für sie tun. Durch die Zusammenarbeit des Friedensauer Instituts für Mission (ADIMIS) und des Tansanischen Verbandes der Freikirche gewinnt die Arbeit jedoch in ihren Gebieten Nachhaltigkeit und Dynamik.

Die jahrelange Kooperation des Institutes für Missionswissenschaften (unter steter Einbeziehung der Studierenden in Friedensau) mit den einheimischen Massai, der tansanischen Regierung, der Kirche der STA in Tansania, der Weltbank und anderen Organisationen umfasst neben der proaktiven Gemeindegründung noch zwei weitere, wichtige Lebensbereiche: die nachhaltige Verbesserung der sozialen Verhältnisse von Menschen und die Ermöglichung des Bildungszugangs.

Dank der tatkräftigen Unterstützung der Einheimischen existieren mittlerweile im Gebiet Longido neun Schulen, in denen etwa 700 Massai-Kinder Swaheli, Englisch, Mathematik, Schreiben und Lesen lernen können. Dort erhalten sie täglich eine warme Mahlzeit und können auch seelsorgerlich betreut werden. Zwar kommt es auch heute noch vor, dass die Jungen aus der Schule genommen und in die Berge zur traditionellen Massai-Ausbildung gebracht werden, aber hier setzt langsam ein Umdenken ein. Die Eltern haben den Wert der Bildung erkannt und sind bereit, ihre Kinder zur Schule zu schicken.

Der größte Teil der Arbeit wird von den Einheimischen bewältigt. In allen Bereichen arbeiten sie für bessere Bildungschancen und eine Zukunft ihrer Kinder. Die Theologische Hochschule Friedensau und die anderen Kooperationspartner unterstützen, wo nötig. Mehrere Massai-Dörfer haben selbst die Bedingungen dafür geschaffen, Schulen zu bauen. Sie bezahlen die Lehrer und senden die Kinder zur Schule. Durch diese Arbeit bekommen immer mehr Kinder eine Zukunftsperspektive.

Auch die Ortsgemeinde ist in die Projekte involviert. Die Gemeinden starteten Projekte für Witwen und Waisen und haben die Womens Associations gegründet. Hier lernen vor allem Frauen und Mädchen grundlegende Fähigkeiten, um sich selbst zu versorgen. Die 13 Gemeinden, die im Entstehen sind, schaffen Strukturen, in denen sie sich zusammenschließen und gemeinsam Projekte gestalten können. Viele sind dankbar für die Freundschaft und Zusammenarbeit.

Wer jemals an den Reisen nach Tansania teilgenommen hat, kommt verändert zurück. Keine Studentin und kein Student fährt mit derselben Einstellung, mit leeren Händen oder ohne neue Freundschaften nach Hause, und auch die Behörden bringen ihre Wertschätzung für die Arbeit des Teams aus Friedensau immer wieder zum Ausdruck. Die Arbeit bei den Massai ist eine unglaublich tiefe und wertvolle Erfahrung, die den Theologie-Studierenden und allen anderen Teilnehmenden neue Horizonte eröffnet.

Die Zusammenarbeit mit einem regionalen deutschen Partner im Bildungsbereich, dem Burger Roland-Gymnasium, konnte am 8. Februar 2019 mit einer Kooperationsvereinbarung schriftlich fixiert werden. Sie sieht vor, die Arbeit der ThHF-Projektgruppe vor Ort in Tansania mit Schülerinnen und Schülern eines Gymnasiums zu verknüpfen und damit aktive Entwicklungszusammenarbeit anschaulich zu gestalten. Dazu fahren (außer, sie werden durch „Corona“ daran gehindert) jährlich Vertreter der ThHF mit Studierenden fachbereichsübergreifend zu Projekteinsätzen nach Tansania. Es ist der Plan, dass sie davon den Schülerinnen und Schülern des Burger Gymnasiums im Unterricht oder an Projekttagen berichten und sie bei konkreten Medien- oder Klima-Projekten begleiten. Für das Burger Roland-Gymnasium organisiert Lehrer Ralf Sieber die Zusammenarbeit. Projektleiter vonseiten der Hochschule ist Dr. László Szabó, der seit 2009 die Arbeit der ThHF in Tansania leitet.

Erste Erfolge dieser Zusammenarbeit sind sichtbar: Das Burger Roland-Gymnasium sammelte Spenden, um einen Teil des Administrationshauses der Grundschule in Karao mitzufinanzieren. Sechs Schülerinnen und Schüler zeigten besonders großes Engagement und Interesse daran, sich im Jahr 2020 der jährlichen Studienreise anzuschließen und mit der ThHF nach Tansania zu fahren. Sie bereiteten sich darauf vor, in der neu gegründeten Grundschule zu unterrichten. Geografie, Mathematik, Gesundheitsaufklärung und weitere Fächer und Themen standen auf ihrem Lehrplan. Einer der Schüler erstellte ein Übersichtsbild über die Geschichte der Zusammenarbeit, das nun im Büro des Schulrektors hängt. Leider konnte die Projektgruppe 2020 wegen „Corona“ nicht nach Tansania fahren – und die Aktivitäten der Schülerinnen und Schüler fielen aus. Es ist aber geplant, dass diese Reise (dann mit anderen Teilnehmern) nachgeholt wird.

Für weitere Informationen und Möglichkeiten zur Mitarbeit siehe: https://maasai.info/de/ oder https://adimis.org/de/artikel/kat/94-reiseberichte

Wir bitten um eine Spende für das Projekt in Tansania:
Friedensauer Hochschul-Stiftung
IBAN: DE53810205000001485400
BIC: BFSWDE33MAG

Stichwort: Tansania

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Research. History. Future

“The Encyclopedia of Seventh-day Adventists (ESDA) is a global church project that will produce an estimated 10,000 articles with accompanying photographs, media, and original documents. ESDA Online, the church’s first online reference work, will appear as a beta version in 2018, with the official site debuting at the 2020 General Conference session. This free website will live online indefinitely, to be constantly updated and expanded. The page you are on now is just a temporary site until ESDA Online goes live.

The Encyclopedia will be produced by the contributions of thousands of Seventh-day Adventists around the world.  Friedensau Adventist University collaborates in this project by serving as a regional office for the Euro-Asian, Inter-European and Trans European Divisions.

All the articles concerned with these two divisions will be written on a voluntary basis by members from all walks of life with expertise on a given subject. The goal of each ESDA article is to be honest, open, comprehensive, and rigorous, representative of the diversity and richness of Adventism in Europe, and fully understandable to both church members and the public. Keep your eye out for announcements on the launch of ESDA Online as well as weekly featured articles that will be released leading up to it.”

“To know more, you can visit the website of the project here: encyclopedia.adventist.org