Friedensauer Hauskreis liest »Der Sohn« von Ty Gibson

19. Jul. 2021 / Campusleben

Einer unserer Hauskreise in Friedensau hat im letzten Semester über Zoom das Buch „Der Sohn. Gottes Bund mit den Menschen“ von Ty Gibson durchgearbeitet. Das Buch ist 2020 als deutsche Übersetzung im Advent-Verlag Lüneburg erschienen. Wir wollten uns gern diesem Thema stellen und es gemeinsam bedenken.

Gemeinsames Durcharbeiten über Zoom? Wie kann man sich das vorstellen?

Maike Haase, die zu diesem Hauskreis gehört, fasst die Beschäftigung mit diesem Buch so zusammen: »Die Kapitel wurden in Vorbereitung auf die Online-Treffen von den Teilnehmern gelesen und dann gemeinsam in der Hauskreisgruppe diskutiert. Dabei lieferte der Autor des Buches durch seine zum Teil ungewöhnlichen Perspektiven eine gute Grundlage für angeregten Gedankenaustausch unter den Hauskreismitgliedern. Durch das Lesen dieses Buches wurde mein Blick auf die Bedeutung der Sohnschaft Jesu und Gottes großen Plan erweitert. Eine klare Empfehlung für alle, die sich mehr mit »Gottes Bund mit den Menschen« beschäftigen wollen.«

Wie ist das Buch geschrieben? Welches Niveau ist unterlegt, müssen Leser Voraussetzungen für das Verständnis mitbringen?

Ein paar Textzitate sollen die Fragen beantworten: »Was bedeutet es, wenn die Bibel Jesus den Sohn Gottes nennt? ... diese Frage (hat) schon seit fast zweitausend Jahren die Bibelgelehrten beschäftigt. Sie ist eine harte Nuss. Theologen waren von diesem Thema schon immer fasziniert – und sie waren perplex. Es ist unschwer zu begreifen, warum. Denn aus der ziemlich einleuchtenden Erkenntnis heraus, dass die Bibel Jesus den Sohn Gottes nennt, sind im Laufe der Kirchengeschichte diverse Gruppierungen entstanden, die überzeugt waren: Wenn er diesen Titel trägt, kann er nicht ewig und ohne Ursprung existiert haben. Er kann nicht immer schon gleichzeitig mit Gott dagewesen sein, wenn er doch dessen Sohn ist. Die Logik schließt aus, dass ein Sohn chronologisch vollstädnig parallel mit seinem Vater existiert« (Seite 12).

Oder dieses: »Die meisten Christen haben gelernt, die Heilige Schrift wie ein Fachbuch zu behandeln – wie ein Lexikon aus dem man eine Sammlung theologischer Leitsätze zusammenstellen kann. Wir lesen also nicht die Bibel an sich, sondern durchforsten gerne die Seiten nach Sätzen, Satzteilen oder einzelnen Wörtern. Diesen zerpflückten "Vershaufen" ordnen wir dann thematischen Kategorien zu, aus denen wir unsere Glaubensüberzeugungen bilden. ... Wenn man die Bibel mit einer Beweismethode studiert, die den Kontext unberücksichtigt lässt, kann man ... so ziemlich jede "Lehre" formulieren, der man glauben will. ... Ich suche nach Sätzen, die meine vorgefertigten Annahmen über die Bibel unterstützen, und finde, wer hätt's gedacht, das bestätigt, wonach ich suche« (Seite 18).

Oder auch dieses: »... Evangelium (ist) also gute Nachricht und kein guter Rat. Es verkündet die Erlösung als eine vollendete Tatsache in Christus, nicht etwas, dem wir etwas hinzufügen müssten oder könnten« (Seite 143).

Neugierig geworden? Ein Buch zum Lesen, Beten, Danken, Denken, Mitdenken, Querdenken, Nachdenken. Wir können das Buch absolut empfehlen.

Das Original heißt »The Sonship of Christ. Exploring the Covenant Identity of God and Man«. | Die deutsche Übersetzung heißt »Der Sohn. Gottes Bund mit den Menschen« von Ty Gibson. | ISBN 978-3-8150-1982-5 | Advent-Verlag Lüneburg 2020 | 20,00 EUR | für Leserkreismitglieder 16,00 EUR : Webshop

Bild der THH Friedensau
Maike Haase berichtet aus dem Friedensauer Hauskreis
(Foto: ThHF)