Institut für adventistische Geschichte und Theologie

Das Institut für adventistische Geschichte und Theologie ist eine wissenschaftliche Einrichtung der Theologischen Hochschule Friedensau. Es ist im Fachbereich Theologie den Abteilungen Systematische Theologie und Historische Theologie zugeordnet.

Das Institut nimmt Aufgaben in Forschung und Lehre wahr, insbesondere auf folgenden Gebieten:

  • Wissenschaftliche Forschungen und Publikationen in Adventismus-Studien
  • Veranstaltung wissenschaftlicher Tagungen (in der Regel zweijährlich)
  • Zusammenarbeit mit Forschern anderer Hochschulen und Institutionen
  • Dienstleistungen für die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten
  • Weiterentwicklung des Historischen Archivs der Freikirche in Europa
  • Schaffung eines internationalen Netzwerks zur Adventismus-Forschung
  • Entwicklung von akademischen Programmen und Lehrangeboten

Das Institut dient der historischen und konfessionskundlichen Erforschung des Adventismus und der mit ihm verwandten Strömungen. Es ist die einzige wissenschaftliche Institution dieser Art in Europa.

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Mitglieder des Instituts sind Professoren und Hochschuldozenten, wissenschaftliche Mitarbeiter und wissenschaftliche Hilfskräfte am Institut sowie in Einzelfällen Pastoren, Mitglieder der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und weitere Personen, die Adventismus-Forschung betreiben.

Anträge auf Mitgliedschaft sind an den derzeitigen Institutsleiter Prof. Stefan Höschele zu richten: .

Allgemeine Anfragen können per E-Mail an John Okpechi, studentischer Mitarbeiter am Institut, gerichtet werden: .

Projekte

Das IAS bündelt die Forschungsinteressen seiner Mitglieder und nimmt Anregungen für Forschungsthemen gern entgegen.

Projekte der Vergangenheit:

Symposien

Im zweijährlichen Turnus veranstaltet das IAS Symposien, die sich mit historischen und systematischen Fragen adventistischer Theologie befassen.

Icon Plus2024: »Adventism and the Anabaptists«

Im Jahr 2024 fand vom 15. bis 18. April das fünfte Symposium des IAS an der ThHF »Adventisten und Täuferbewegung« statt.

Am Abend des 21. Januar 1525 vollzog Konrad Grebel in Zollikon bei Zürich die Glaubenstaufe an dem früheren römisch-katholischen Priester Jörg Blaurock, der ihn darum gebeten hatte. Blaurock taufte daraufhin andere Mitglieder seines Freundeskreises. Mit diesem Akt konstituierte sich eine erste eigenständige und von der Züricher Reformation losgelöste unabhängige Gemeinde. Bis heute gilt der 21. Januar 1525 als das Gründungs­datum einer Bewegung, die pejorativ von ihren Gegnern als Wiedertäuferbewegung benannt wurde; seit dem 20. Jahrhundert auch als radikale Reformation oder linker Flügel der Reformation. Doch diese Bezeichnungen können nur unzureichend die Breite und thematische Vielfalt der Bewegung wiedergeben.

Kernanliegen war die Sehnsucht nach einer umfassenden Reformation, die von vier Schwer­punkten geprägt war: (1) konsequenter Nachfolge, (2) die Heilige Schrift als unverzichtbarer Maßstab für Glauben und Leben, (3) das Priestertum aller Gläubigen und (4) die Trennung von Kirche und staatlicher Gewalt. Dies führte oft zu strikter Gewaltlosigkeit, Rückzug aus der Welt und starken eschatologischen Erwartungen. Die Glaubenstaufe kennzeichnete die Mitgliedschaft in der Bewegung.

Auch wenn es heute nur wenige größere Gruppen gibt, die ihre Geschichte direkt auf die Täuferbewegung zurückführen (die Mennoniten, die Amischen und einige andere), lassen sich Einflüsse dieser Bewegung in vielfältiger Weise in den Glaubensbekenntnissen und der Kirchenordnung der heutigen Konfessionen nachweisen.

Auf dem Symposium wurden eine Anzahl an Beiträgen präsentiert.

Icon Plus2021: The Kingdom of God is at Hand – Adventist Interpretations of Biblical Apocalyptic

Im Jahr 2021 fand das vierte Symposium des IAS an der ThHF vom 26.-29. April statt. Schwerpunktmäßig wurden die Vielfalt, die Kontinuität und die unterschiedlichen Perspektiven adventistischer Interpretation biblischer Apokalyptik diskutiert. Welche Rolle spielten apokalyptische Bibeltexte jenseits von Daniel und Offenbarung (z. B. in Sacharja, Hesekiel, Paulus und Petrus)? Welchen Einfluss hatten die methodistischen, baptistischen und christlichen Hintergründe der ersten Siebenten-Tags-Adventisten auf deren besonderen apokalyptischen Fokus, wenn sie überhaupt einen hatten? Welche Themen wurden in früheren Perioden hervorgehoben und welche wurden in späteren Generationen beachtet? Wie sind Adventisten mit Schlüsselthemen wie Theodizee und Gericht, der Nähe und "Verzögerung" der Parusie und den Folgen der apokalyptischen Eschatologie für Mission und Dienst umgegangen? Welche Auswirkungen hat die apokalyptische Ausrichtung auf die Erwartung und Angst der Mitglieder über zukünftige Ereignisse und auf ihr Leben in der Welt, aber nicht von der Welt?

Durch das Beobachten und Reflektieren über die verschiedenen Bereiche adventistischer Theologie, die von apokalyptischem Denken berührt werden, zielten die Symposiumsteilnehmer sowohl auf eine kritische Analyse als auch eine neue Wertschätzung einer umstrittenen, aber entscheidenden Erwartung christlicher Theologie und Heilsgeschichte ab: "Das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen".

Auf dem Symposium wurden 17 Beiträge präsentiert. Hier kann eine Liste der Referenten und Themen eingesehen werden.

Icon Plus2018: Contours of European Adventism

Herunterladen: Komplettes E-Book (PDF):
Höschele & Wogu 2020: Contours of European Adventism

Gibt es so etwas wie einen "Europäischen Adventismus"? Was darf man sich darunter vorstellen? Was sind seine wichtigsten Beiträge zum weltweiten Adventismus? Das waren einige der Fragen, die auf dem Symposium "Contours of European Adventism" diskutiert wurden, das vom Institut für adventistische Geschichte und Theologie der Theologischen Hochschule Friedensau ausgerichtet wurde. Vom 23. bis 26. April 2018 hörten die Teilnehmer des Symposiums 21 Vorträge von Adventisten aus mehreren europäischen und außereuropäischen Ländern. Die Präsentationen nahmen historische, theologische, empirische oder soziologische Perspektiven ein und befassten sich mit den Problemen vergangener und gegenwärtiger Generationen von Adventisten in Europa.

Die Vorträge sind als Sammelband veröffentlicht worden und können beim IAS bestellt werden. (Contours of European Adventism: Issues in the History of the Denomination on the Old Continent. Hg. von Stefan Höschele und Chigemezi N. Wogu. Bestellung hier: BOD.)

Bei Interesse an weiteren Publikationen des IAS haben kann der IAS-Newsletter abonniert werden. Dazu genügt eine E-Mail an: .

Berichte:
Buchkapitel mit farbiger Grafik:

Icon Plus2016: Perceptions of the Protestant Reformation in Seventh-day Adventism

Sind Adventisten "Erben der Reformation"? Wie wurde die Reformation in den Reihen der frühen Adventisten rezipiert? Welche theologischen Linien verbinden Luther, Melanchthon und Zwingli mit der Adventgemeinde? Mit diesen und mehr Fragen wurde das zweite Symposium des IAS vom 09. bis 12. Mai 2016 an der ThHF veranstaltet. 18 Vorträge wurden von nationalen und internationalen Forschern beigetragen, die sich in einem ersten Teil mit der Reformation als Gesamtbewegung und dann in einem spezialisierterem Teil mit der Tradition der Wiedertäufer, dem sog. "linken Flügel" der Reformation, befassten.

In einer konstruktiven Atmosphäre konnten Gedanken ausgetauscht und Perspektiven erweitert werden. Mit einem gemeinsamen Ausflug in die Lutherstadt Wittenberg wurde das Symposium abgeschlossen. Im Jahr 2018 erschien der Sammelband der Vorträge in der Reihe "Adventistica" der ThHF.

Berichte:

Icon Plus2014: The Impact of World War I on Seventh-day Adventism

Vom 12. bis 15. Mai hatte das Institut für adventistische Geschichte und Theologie der Theologischen Hochschule Friedensau zu seinem ersten Symposium eingeladen. Etwa 90 Referenten, Gasthörer und Studenten nahmen an der Veranstaltung zu dem Thema „The Impact of World War I on Seventh-day Adventism“ teil. Auf die Vorträge der insgesamt 19 Referenten, u.a. der Kirchenhistoriker George Knight (USA) folgten Diskussionen mit Fragen und Antworten zum jeweiligen Thema.

Drei Themenblöcke strukturierten die Veranstaltung: die Deutung prophetischer Texte auf den erwarteten Untergang des Osmanischen Reiches (Türkei), der Dienst von Adventisten mit der Waffe (auch am Sabbat) in Ländern, die am Weltkrieg beteiligt waren, und die Entstehung der Reformationsbewegung im Jahr 1915 als Reaktion auf die Haltung der Freikirche.

Die Diskussion mit einigen führenden Reformadventisten am Mittwochabend stellte einen Höhepunkt des Symposiums dar. Schon einmal war es in Friedensau zu einem Gespräch mit Vertretern der Reformbewegung gekommen (1920) und nun wiederholte sich dies. Es kam zu einem offenen Meinungsaustausch in brüderlicher Atmosphäre, der den Wunsch nach weiterer Verständigung durch historisches Quellenstudium und einen Dialog ohne Apologetik/Polemik weckte.

Abgeschlossen wurde die von Prof. Dr. Rolf J. Pöhler organisierte Konferenz am Donnerstagnachmittag mit einer Exkursion in die Lutherstadt Wittenberg und einem Abendkonzert mit dem weltbekannten Dirigenten Herbert Blomstedt im Gewandhaus Leipzig.

Eine Zusammenstellung der Vorträge als Sammelband ist derzeit in Arbeit und für das Frühjahr 2019 geplant. Bei Interesse an Publikationen des IAS haben kann der IAS-Newsletter abboniert werden. Dazu genügt eine Email an: .

Berichte:

Publikationen

Die aktuelle Reihe "Adventistica – New Series" ist im Webshop bei Books-on-demand bestellbar.

Videos vom Symposium 2021

Institutsvorstand

Der Vorstand des Instituts setzt sich aus den folgenden Personen zusammen:

Prof. Rolf J. Pöhler | Th.D. (USA)

Th.D. (USA)
Professor für Systematische Theologie

Telefon: +49 (0) 511 640 93 63 | +49 179 754 08 13
Fax: +49 (0) 3921 916-201
E-Mail:

An der Ihle 5 A
39291 Möckern-Friedensau

Dr. theol. Johannes Hartlapp

M.A. Theologie
Dozent Kirchengeschichte

Telefon: +49 (0) 3921 916-149
Fax: +49 (0) 3921 916-201
E-Mail:

An der Ihle 5 A
39291 Möckern-Friedensau

Daniel Heinz | Ph.D. (USA)

Historisches Archiv der Freikirche der STA in Europa

Telefon: +49 (0) 3921 916-154
Fax: +49 (0) 3921 916-120
E-Mail:

Ahornstraße 3
39291 Möckern-Friedensau

Prof. Stefan Höschele

Ph.D. (University of Malawi)
Professor für Systematische Theologie und Adventismus-Studien
Prodekan, Fachbereich Theologie
Leiter des Instituts für adventistische Geschichte und Theologie

Fax: +49 (0) 3921 916-201
E-Mail:

An der Ihle 5 A
39291 Möckern-Friedensau

Wissenschaftliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen

Folgende wissenschaftliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind derzeit am Institut beschäftigt:

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Ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

  • Eudritch Jean, M.T.S., Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Volunteer) beim Projekt Encyclopedia of Seventh-day Adventists, 10/2018–9/2019
  • Kerstin Maiwald, M.A., Dr. phil., Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut für adventistische Geschichte und Theologie, 10/2017–5/2021 (seitdem am Institut für Bibelwissenschaften und biblische Archäologie)
  • Jón Stefánsson, M.A., Ph.D. cand. (VU Amsterdam), Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Projekt Encyclopedia of Seventh-day Adventists, 10/2018–12/2019
  • Chigemezi Nnadozie Wogu, M.T.S., Ph.D. cand (VU Amsterdam), Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektmanager beim Projekt Encyclopedia of Seventh-day Adventists, 10/2015–5/2020

Ehemalige studentische Mitarbeiter

  • Filip Kapusta, M.A., 2014–2018
  • Philip Nern, M.A., 2018–2021

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